Mangelernährung und Sarkopenie – eine Prävalenzstudie

Das REHAB Basel nimmt an einer Studie zu Mangelernährung und Muskelschwund (Sarkopenie) teil. Die Studie startete am 1. November 2022 und endet am 31. März 2023. Ein Forschungsteam aus der Abteilung Physiotherapie screent und rekrutiert zu diesem Zweck geeignete stationäre Patientinnen und Patienten.

Hintergrund
Mangelernährung ist ein häufiges Gesundheitsproblem in verschiedenen Bevölkerungsgruppen, insbesondere bei älteren Erwachsenen. Es wird mit negativen Folgen, wie höheren Komplikationsraten, längerem Krankenhausaufenthalt und erhöhter Morbidität und Mortalität in Verbindung gebracht. Studien zeigen, dass für Personen über 65 Jahren Mangelernährung ein starker Prädiktor für Sarkopenie ist und zu einem vierfachen Risiko für die Entwicklung davon führen kann. Sarkopenie ist eine allgemeine Skelettmuskelerkrankung, die durch einen fortschreitenden Verlust an Skelettmuskelmasse, -kraft und -funktion gekennzeichnet ist. Dieser Verlust ist auf Alterungsprozesse (primäre Sarkopenie) oder auf pathogenetische Mechanismen zurückzuführen, die durch Krankheiten sowie Inaktivität und Fehlernährung ausgelöst werden (sekundäre Sarkopenie). Sarkopenie ist mit einem höheren Sturzrisiko, Behinderungen und einer geringeren Lebensqualität verbunden.

Hauptziel der Studie
Mit dieser Studie können erstmalig in der Schweiz systematische und multizentrische Daten zur Prävalenz von Mangelernährung und Sarkopenie in der Rehabilitation erhoben werden. Ebenso wird prospektiv die Entwicklung von Mangelernährungs- und Sarkopenie-Parametern während des Rehabilitationsaufenthaltes untersucht. Somit kann ein Bewusstsein für den Schweregrad von Mangelernährung und Sarkopenie geschärft und die Notwendigkeit einer individuellen Ernährungsintervention während der Rehabilitation erkannt werden. Die Verlaufsparameter können somit Anhaltspunkte über Wirksamkeit der Therapien und nötige Folgeschritte liefern.

Das REHAB Basel wirkt zusammen mit vier weiteren Schweizer Rehakliniken und in Kooperation mit der Berner Fachhochschule an dieser Studie mit. Das Forschungsteam besteht aus zwei Fachexpertinnen Physiotherapie, einer Masterstudentin Physiotherapie und einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin aus dem Fachbereich Ernährung.

Forschungsteam
Martina Grinzinger, Fachexpertin Physiotherapie MSc
Angela Cairoli, Physiotherapie
Chantal Coenegracht, Ernährungsberatung