Zehn Jahre erfolgreiche Tiergestützte Therapie

Hühner, Schafe, Schweine und andere Tiere arbeiten im Therapie-Tiergarten mit den Patient*innen des REHAB Basel.

Eine äusserst grosszügige Spende der Eckenstein-Geigy-Stiftung ermöglichte es dem REHAB Basel, einen Therapie-Tiergarten anzulegen. 2013 wurde er feierlich eröffnet. Seither ist die Tiergestützte Therapie eine wissenschaftlich begleitete Erfolgsgeschichte.

Blacky folgt dem Target-Stab, der ihr vor den Schnabel gehalten wird, und geht dabei im Slalom um Hindernisse herum, fliegt auf den Hocker, balanciert über Stege und geht am Schluss über eine Wippe. Zur Belohnung gibt es ein paar leckere Körner. Blacky ist ein Huhn, das darauf trainiert wurde, durch einen Parcours geführt zu werden. Dabei geht es nicht um Zirkus, sondern um Therapie.

Blacky folgt dem Stab über die Wippe.

Ganzheitliche Wirkung
Tiergestützte Therapie respektive Animal-Assisted Therapy (AAT) heisst die Behandlungsform, die im REHAB Basel seit zehn Jahren zur Unterstützung der Rehabilitation eingesetzt wird. Patient*innen, die an den Folgen einer Querschnittlähmung oder einer Hirnverletzung leiden, trainieren im Rahmen der Interaktion mit Tieren ein breites Spektrum an körperlichen und kognitiven Funktionen. Die Freude an der Begegnung mit dem Tier sorgt quasi von alleine für die Motivation, das Training zu absolvieren. Im geschilderten Beispiel mit Blacky kann ein/e Patient*in die Körner vorbereiten, den Parcours aufbauen und das Huhn durch den Parcours führen. Je nach Therapieziel wird die 15 bis 50 Minuten dauernde Sitzung von einer Fachperson aus den Bereichen Ergotherapie, Physiotherapie oder Logopädie sowie von Tierpfleger*innen geleitet.

Der Film «Ein Tag im Therapie-Tiergarten des REHAB Basel» (8 Min.) gibt Ihnen einen unterhaltsamen Einblick, wie die Tiere leben und arbeiten.

Tierwohl jederzeit gewährleistet
Im Therapie-Tiergarten des REHAB Basel wird mit Ziegen, Schafen, Schweinen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hühnern, Hunden und Katzen gearbeitet. Die Voliere mit bunten Vögeln und die Anlage mit den Pferden befinden sich gleich nebenan. Tierpfleger*innen kümmern sich um das Wohl der Tiere und bereiten sie auf den Einsatz mit den Patient*innen vor. Dabei wird darauf geachtet, dass es den Tieren gut geht, dass sie sich jederzeit zurückziehen können und genügend zur Ruhe kommen.

Auf das Wohl der Tiere wird grössten Wert gelegt.

Jedem Pläsierchen sein Tierchen
Wenn Patient*innen in ihrer Beweglichkeit oder Balance trainiert werden sollen, kommen eher grössere Tiere wie Pferde, Schafe, Schweine und Hunde zum Einsatz. Die Zubereitung des Futters für Meerschweinchen und Kaninchen zum Beispiel fördert die Feinmotorik. Wenn es darum geht, negative Stimmungen aufzuhellen und einfach Wohlfühlmomente zu erleben, eignen sich Kaninchen, Katzen und Hühner. Ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Tieres sind natürlich die persönlichen Vorlieben des Patienten, die davon abhängen können, welche Erfahrungen jemand im bisherigen Leben mit Tieren gemacht hat.

Der Nutzen der Tiergestützten Therapie ist wissenschaftlich belegt. Eine Studie, die im Therapie-Tiergarten des REHAB durchgeführt wurde, hat psychologische Effekte der Tiergestützten Therapie nachweisen können. Sind in einer Therapie Tiere anwesend, kommunizieren Patient*innen mehr, sie zeigen mehr Sozialverhalten und sie empfinden positivere Emotionen. In anderen Studien haben sich weitere Effekte gezeigt: sinkender Blutdruck, bessere Lernprozesse und eine Abnahme von Stresshormonen, depressiven Symptomen, Ängsten und Schmerzen.

Gespiegelte Stimmung
Was ist das Geheimnis der Tiergestützten Therapie? Ein entscheidender Punkt ist die Unvoreingenommenheit der Tiere gegenüber den Menschen. Das Tier geht auf den Menschen zu, wie er ist, ohne zu urteilen. Gleichzeitig sind die Tiere sensibel für die Stimmungen der Patient*innen und spiegeln sie. Wird dem Tier vertraut, kommt Vertrauen zurück. Und nicht zuletzt macht es einfach auch Freude, mit den Tieren im Austausch zu sein, sie zu berühren oder auch nur zu beobachten. Die Tiergestützte Therapie ist bei den Patient*innen sehr beliebt.

Molly ist entspannt, wenn auch die Patientin entspannt ist.

Froh um jede Spende
Die Eckenstein-Geigy-Stiftung hat den Bau des Therapie-Tiergartens ermöglicht, die Finanzierung des Betriebs ist eine andere Geschichte. Die Therapien werden zum Teil von den Krankenkassen bezahlt, nicht aber das ganze Drumherum, das jährlich rund 200'000 Franken kostet. Das REHAB Basel ist sehr froh um Spenden von Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen. Eine schöne Möglichkeit, als Privatperson den Therapie-Tiergarten zu unterstützen, ist die Tierpatenschaft. Die Patinnen und Paten übernehmen für ein Jahr die Kosten für ein Tier der gewählten Art.

Sie können den Therapie-Tiergarten des REHAB Basel mit einer Tierpatenschaft unterstützen.

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