Neurofeedback-Studie

Studie zum Einsatz von Neurofeedback bei Patient*innen mit Hirnverletzungen

In dieser klinischen Studie untersuchen wir, ob Neurofeedback die Erholung von Patient*innen mit einer Hirnschädigung in der Anfangsphase der Rehabilitation unterstützen kann.

Was ist Neurofeedback?

Neurofeedback ist eine neuartige, jedoch wissenschaftlich bereits intensiv untersuchte Methode zur Optimierung und Anregung der Gehirnaktivität. Dabei wird dem Gehirn computergestützt kontinuierlich Rückmeldung (Feedback) über seinen aktuellen Aktivitätszustand gegeben. Diese Informationen kann das Gehirn nutzen, um seine Abläufe selbst auf ein Optimum hin zu regulieren. Da es sich bei Neurofeedback um einen Lernprozess handelt, können die positiven Auswirkungen in den Alltag integriert werden und auch nach Abschluss des Trainings fortbestehen.

Einsatz von Neurofeedback

Neurofeedback wird bereits bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt. Am bekanntesten ist wohl der Einsatz von Neurofeedback bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Es wird aber auch zur Behandlung von Schlafstörungen, Migräne, Depression, Autismus oder posttraumatischen Belastungsstörungen erfolgreich eingesetzt.

Studiendesign

Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Neurofeedback die Erholung der Gehirnfunktionen nach einer Hirnverletzung positiv beeinflusst. Allerdings erfüllen die bisher vorliegenden Untersuchungen nicht die wissenschaftlichen Kriterien, so dass noch keine zuverlässigen Aussagen möglich sind. Daher führen wir eine randomisierte, kontrollierte Doppelblindstudie mit Personen durch, die durch Krankheit oder Unfall eine Schädigung der vorderen Gehirnregion erlitten haben. Solche Schädigungen des Frontalhirns beeinträchtigen oft die Aufmerksamkeits- und die Konzentrationsfähigkeit, aber auch die Stimmungslage, die Belastbarkeit oder das Verhalten.

Kriterien

In unserer Studie werden zwei Teilnehmergruppen von je zehn Personen mit Frontalhirnläsionen miteinander verglichen. Die erste Teilnehmergruppe erhält ein Neurofeedback-Training, die Kontrollgruppe erhält ein unwirksames Training (Placebo). Die Zuteilung zu den beiden Gruppen erfolgt rein zufällig und ist weder den Teilnehmer*innen, noch den Untersuchenden bekannt. Auf diese Weise kann untersucht werden, inwiefern Neurofeedback als nicht-medikamentöser Ansatz einen zusätzlichen Nutzen zur Erholung der Hirnfunktionen erbringen kann.