Ein Jahr Fachexpert*innen Pflege

Seit 2023 gibt es die "Fachexpert*innen Pflege" im REHAB Basel. Was ist ihre Aufgabe? Sonja Salathe und Biagio Tessitore berichten über ihre ersten Erfahrungen.

Unsere Mitarbeitenden in der Pflege sind häufig mit sehr komplexen Patientensituationen konfrontiert. Der Bedarf an gut ausgebildetem Personal im REHAB ist hoch, um die Pflegequalität zu halten und zu erhöhen. Um diese Herausforderungen zu meistern, wurden zwei neue Stellen Fachexpert*in Pflege geschaffen, eine mit dem Schwerpunkt Frührehabilitation, eine für die Paraplegiologie.

Fachexpertin Paraplegiologie – was bedeutet das überhaupt?

Sonja Salathe: "Diese Stelle wurde neu erschaffen und muss erst einmal mit Inhalt gefüllt werden. Vorerst erscheint dies etwas schwierig und abstrakt. Aber die Zeit zeigt auch, wie abwechslungsreich und interessant sie gestaltet werden kann.

Ich arbeite seit 2010 im REHAB Basel in der Pflege, immer im Bereich Paraplegiologie, jedoch in unterschiedlichen Funktionen und Pensen. Die Arbeit ist für mich über all die Jahre sehr abwechslungsreich und spannend geblieben und es fasziniert mich, jeden Tag noch Neues zu lernen. Nach wie vor bin ich in der Praxis unterwegs, im Rahmen von Einführungen neuer Mitarbeitender oder bei speziellen Themen, für die meine Expertise benötigt wird. Bei regelmässigen fachspezifischen Inputs – welche sich im Austausch mit den beiden paraplegiologischen Stationen ergeben – geht es um Wissenszuwachs und darum, eine gemeinsame Haltung zu finden. Und auch sonst bin ich im Haus für paraplegiologische Themen als Ansprechperson unterwegs.

Sonja Salathe, Fachexpertin Pflege Paraplegiologie

Der Austausch auf verschiedenen Ebenen ist wichtig, damit wir zusammen als Team die Patient*innen optimal begleiten können, um so die grösstmögliche Selbständigkeit zu erreichen. Zusammen mit anderen Expert*innen finden Schulungen statt, entweder für Mitarbeiter*innen des REHAB oder auch für externe Schulklassen, welche einen Einblick in die Rehabilitationspflege erleben möchten.

Diese Stelle ist wie für mich geschaffen – ein guter Mix aus Praxis und der Auseinandersetzung mit Themen, die mit der Qualität zusammenhängen. Das beinhaltet auch, Zeit zu haben, an spezifischen Fragestellungen zu arbeiten und die erreichten Erkenntnisse weiterzugeben.

Eines meiner weiteren Ziele ist es, den MAS Mental Health zu machen. Dies ist eine Thematik, die mir sehr am Herzen liegt. Ich sehe in der Praxis den grösser werdenden Bedarf und möchte auch in Zukunft die Unterstützung anbieten können, die benötigt wird."

Gemeinsam für die Patient*innen – meine Fachexpertenrolle im REHAB Basel

Biagio Tessitore: "Seit einem Jahr trage ich die Verantwortung als Fachexperte in der Frührehabilitation im REHAB Basel. Dieser Schritt bedeutete für mich nicht nur eine berufliche Weiterentwicklung, sondern auch eine Chance, mich in einem neuen Bereich zu entfalten. Als Pflegefachmann mit nicht-deutscher Muttersprache, der aus Italien ausgewandert ist, stellt meine berufliche Laufbahn im REHAB Basel eine herausfordernde und lohnende Erfahrung dar. Hier finde ich die Gelegenheit, meine Fähigkeiten zu erweitern und einen bedeutsamen Beitrag zur Patientenversorgung zu leisten.

Meine berufliche Reise im REHAB begann vor sechs Jahren auf der IMC-Station. Die Erfahrungen als Pflegefachmann und die kontinuierlichen Fortbildungen, die ich besuchte, bilden die Grundlage für meine heutige Fachexpertentätigkeit. In meiner Funktion als Fachexperte setze ich mich intensiv mit anspruchsvollen Patientenfällen auseinander und begleite und berate Mitarbeiter*innen bei der Planung und Durchführung des gesamten Pflegeprozesses.

Biagio Tessitore, Fachexperte Pflege Frührehabilitation

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Evaluation neuer medizinischer Materialien. Dies erfordert eine kontinuierliche Recherche interner und externer Standards sowie einen regen Austausch mit Expert*innen. In der Praxis bedeutet dies zum Beispiel, Pilottests mit neuen Materialien durchzuführen und die Handhabung des Materials bei der alltäglichen Verwendung zu beobachten. Die Ergebnisse werden von mir ausgewertet und sind Grundlage für Entscheidungen, welche Materialien geeignet sind und gegebenenfalls neu eingeführt werden. In der Folge übernehme ich die Erstellung von Richtlinien um sicherzustellen, dass die Pflegepraxis stets auf dem aktuellen Stand der besten verfügbaren Evidenz basiert.

Meine Kolleg*innen und ich legen den Fokus darauf, die individuellen Bedürfnisse der Patient*innen zu verstehen und gemeinsam mit ihnen Wege zu finden, immer wieder das Leben zu lernen und möglichst erfolgreich in die Gesellschaft zurückzukehren.

Als Teil eines hochmotivierten Teams freue ich mich auf die Zukunft. Mit dem klaren Ziel, meine Fähigkeiten zu stärken, habe ich mich für einen Master in Pflegewissenschaft entschieden. Mit den Erkenntnissen des Studiums möchte ich wirkungsvoll zur Behandlung der Patient*innen beitragen. Meine berufliche Reise geht weiter, bereit, einen nutzbringenden Einfluss auf die Pflegepraxis zu nehmen."


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