Patientin im REHAB: «Mein Wille trieb mich voran.»

Nach einem Schlaganfall wieder auf die Beine kommen – Jacqueline Ries hat das geschafft, im REHAB Basel.

Immer in Bewegung, immer etwas los, Jacqueline Ries führte ein ausgesprochen dynamisches Leben. Die Hirnblutung kaum aus dem Nichts. Von einem Tag auf den anderen war für die damals 51-Jährige alles anders. Im REHAB Basel begab sie sich auf den herausfordernden Weg der Rehabilitation. Nach dem Austritt aus der Klinik blickt sie zurück und hält ihre Gedanken fest.


Wie ich das REHAB erlebte

Von Jacqueline Ries, Juli 2023

Eigentlich war es ein guter Tag, dieser Samstag im Juni 2022. Ich fühlte mich bestens. Nicht im Traum hätte ich mir vorstellen können, was nach dem Mittag passiert ist. Um zwei Uhr erlitt ich einen Schlaganfall. Nach kurzer Zeit konnte ich mich nicht mehr bewegen. Mein linker Arm und mein linkes Bein waren vollständig gelähmt. Zum Glück wurde mir schnell geholfen.

Mit einem kleinen Umweg nach Basel
Ich lag erst einmal acht Tage auf der «Stroke Unit» in Lörrach. Es folgte eine vierwöchige Reha in Elzach. Dann konnte mein Wunsch erfüllt werden: Ich kam ins REHAB Basel. Was mich dort erwartet hat, werde ich nie vergessen. Diese Aufmerksamkeit und Freundlichkeit vom gesamten Personal, ob Pflege, Therapie oder Medizin, war überwältigend. Im REHAB arbeiten wirklich alle mit dieser Haltung. Jeden Tag erlebte ich, wie viel Wert auf das Miteinander gelegt wird. Ins REHAB zu kommen, war das Beste, was mir passieren konnte.

«So vieles musste ich wieder lernen.»

Zuerst war ich auf Station 3. Die Doppelzimmer-Situation war für mich zu Beginn etwas kräftezehrend, weil ich mich in meiner misslichen Lage so sehr nach Ruhe sehnte. Doch auch darauf wurde empathisch eingegangen. Ich fühlte mich rundum verstanden, angenommen und beschützt.

Phasen des Zweifelns
Die Therapien waren intensiv und sehr professionell. Stets baute man mich auf, wenn ich am Zweifeln war. Ja, es gab Zweifel, denn als aktiver, sportlicher und selbständiger Mensch plötzlich aus dem gewohnten Leben gerissen zu werden, plötzlich nichts mehr zu können, das hat mir zugesetzt. Es gab Phasen der Frustration, der Trauer und der Ängste. So vieles musste ich wieder lernen. Die Mitarbeitenden des REHAB haben mich unterstützt, angespornt, meine positive Einstellung bekräftigt, und so kämpfte ich mich zurück. Mein Wille trieb mich voran.

Die Anstrengung hat sich gelohnt
Unter anderem kam ich in den Genuss der Robotik, die mich mit modernster Technologie darin förderte, Bewegungen wieder auszuführen und wunschgemäss zu steuern. Das war manchmal sehr anstrengend, aber es gab mir wieder Kraft und Kontrolle. Die ganze eigene Energie in diese Arbeit zu stecken, das hat sich gelohnt.

Ergotherapie mit Robotik fördert die Bewegungskoordination.

Für mich selber und so manchen anderen Patienten gehörte auch die Tiergestützte Therapie zu den Highlights. Mit dem Therapiehund erlebte ich viele berührende Momente, die Arbeit mit den Ziegen, den Hasen oder den Meerschweinchen ist für mich eine wunderschöne Erinnerung.

Sehr vieles im REHAB Basel trägt zum Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten bei. Das beginnt schon bei der Architektur. Das gesamte Anwesen ist ein Wohlfühlort. Auch sehr wichtig: Was aus der Küche kommt, schmeckt hervorragend. Jeden Tag wird frisch gekocht, auf persönliche Wünsche wird eingegangen.

Stärkende Geselligkeit
Zudem wird viel für die Gemeinschaft getan. Die Mitarbeitenden der Rekreation, des Übungswohnens und der Tagesklinik organisieren Ausflüge und Veranstaltungen für die Patientinnen und Patienten. So denke ich zum Beispiel gerne an einen Tagesausflug in den Allschwiler Wald zurück. Über dem Feuer gebackenes Stockbrot, Würste und Fleisch, diverse Salate, Getränke und sogar noch Kaffee und Kuchen befriedigten die kulinarischen Gelüste. Die Stimmung war von Spiel, Spass und Gemütlichkeit geprägt. Ich denke, solche sozialen Aktivitäten wirken sich auch positiv auf den Heilungsprozess aus.

Stockbrot backen im Allschwiler Wald

Niemand wird allein gelassen
Eine grosse Herausforderung waren für mich administrative Aufgaben, die erledigt werden mussten, zum Beispiel das Ausfüllen von Anträgen an Institutionen. Dabei erhielt ich wertvolle Unterstützung von den Mitarbeiterinnen der Sozialberatung. Der Förderverein pro REHAB unterstützte mich bei der Finanzierung des Selbstbehalts. Auch in diesem Bereich wird im REHAB niemand alleine gelassen.

Dies gilt nicht zuletzt für die Zeit des Übergangs vom Leben in der Klinik zurück ins Leben ausserhalb. Ich profitierte zuerst von der Station namens Übungswohnen, wo ich dreieinhalb Monate das selbständige Funktionieren im Alltag erproben und stärken konnte. Anschliessend bot mir die Tagesklinik für viereinhalb Monate die Möglichkeit, die Therapien fortzusetzen. Beim Eintritt ins REHAB Basel hatte ich keine Vorstellung davon, wie lange hier der Ort meines Alltags sein wird. Rund ein Jahr. Rückblickend bin ich sehr dankbar dafür, durfte ich die Therapien in dieser Klinik so lange und so intensiv nutzen. Und auch nach dem Austritt habe ich noch die Möglichkeit, mich bei Bedarf ans REHAB Basel zu wenden.


Als Mitglied des Fördervereins pro REHAB helfen Sie Patientinnen und Patienten in materiellen Notsituationen. Der Verein unterstützt zum Beispiel den Einbau eines Treppenlifts oder den Umbau eines Fahrzeugs. Die Mitgliedschaft kostet als Einzelperson 30 Franken pro Jahr.


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